Donnerstag, 22. November 2012

Das Problem mit der Einreise...


Wie wir bereits unter Eckdaten kurz erwähnt haben, könnten bzw. werden wir bei nicht wenigen unserer Reiseziele ein Problem bei der Einreise haben. Hierzu nun eine kleine Aufklärung, die unter Umständen mehr Fragen aufwirft, als beantwortet:

Pauschalurlaube sind schon recht angenehm. Im Idealfall wird man von zu hause abgeholt, zum Abflughafen (ja sogar gleich zum richtigen Terminal) gefahren, vom Zielflughafen zum Hotel gebracht und das Ganze wieder retour. An der Grenze bekommt man einen Stempel in den Pass ("Visa on Arrival") und man kann je nach Land einen ca. 30- (zB Thailand) bis 183-tägigen (Peru) Aufenthalt genießen.

Will man jedoch, so wie wir, etwas auf eigene Faust auf die Beine stellen, zeigt sich das Ganze weniger einfach. Den Stempel bekommt man nämlich nur in den Pass, wenn man bei Einreise auch gleich die Ausreise aus dem betreffenden Land innerhalb der Visumsgültikeit nachweisen kann. In den meisten Ländern muss dies in Form eines Flugtickets geschehen.

Kontrolliert wird das Ganze einerseits vom Zoll bei Einreise ins Zielland und andererseits bereits bei Check-In am Abflughafen (zB: bei Abflug in München muss  die Ausreise aus Südafrika belegt werden). Letzteres ist auch die "gefährlichere" Stelle, denn sollte man auf einen strengen oder schlecht gelaunten Airline-Angestellten treffen, kann einem dadurch der Zutritt zum Flugzeug verwährt werden! Die Fluglinien sind dafür verantwortlich, dass die Einreisebestimmungen eingehalten werden. Anderenfalls sind sie bei Abweisung des Passagieres im Zielland für dessen Rücktransport verantwortlich und können zusätzlich mit einer Strafe rechnen. Dies ist wohl auch der Grund dafür, dass die Fluglinien großteils schärfer kontrollieren, als irgend ein Zöllner im Zielland.

Hier nun einige zusammengetragene Lösungsvarianten, die wir bislang aber noch keinem Praxistest unterzogen haben:

Round the World Tickets
Eine Möglichkeit, dieses Problem erst gar nicht aufkommen zu lassen, wäre ein Round the World Ticket gewesen. Hier erhält man vor der Reise ja bereits sämtliche Tickets und ist somit bestens ausgestattet (zumindest, wenn man bei der Planung keine erlaubten Aufenthaltsdauern überschreitet). Wir wollten frei und flexibel bleiben und haben uns deshalb gegen ein solches und für nach und nach zu erstehende One-Way-Tickets entschieden. Ob sich das noch rächt, werden wir sehen.

"Do-it-yourself-Tickets"
In einschlägigen Foren kursieren auch Berichte über erfolgreiche Versuche mit selbst gebastelten E-Tickets als Aureisenachweis. So ein E-Ticket ist sicher nicht sonderlich schwer zu fälschen und würde wohl auch in einigen Fällen einer oberflächlichen Kontrolle standhalten und somit den Zweck erfüllen. Betrug, Dokumentenfälschung und eventuell noch andere Delikte sind uns dann aber doch zu gefährlich. Somit fällt diese Methode für uns auch flach.

Visum vorab beantragen
Für die Einreise in die meisten Länder dieser Welt braucht man ein Visum. Meistens bekommt der Besucher dies aber gar nicht bewusst mit. Aber auch ein "Visa on Arrival" ist ein Visum. Zugeschnitten auf Pauschalurlauber. Eine mögliche Lösung für individuellere Typen wäre die Beantragung von Visa, bevor man die Reise antritt. Hier gibt es die verschiedensten Varianten von Touristen- über Arbeits- bis sonstigen Visa mit unterschiedlichen Laufzeiten und verschieden begrenzten Einreisemöglichkeiten (zB 3 Monate mit einmaliger Einreise oder 6 Monate mit dreimaliger Einreise). Klingt angenehm, ist es aber nicht wirklich. Einerseits sind die Visa meist nicht sonderlich günstig. Andererseits wird anscheinend teilweise auch bei Beantragung eines "richtigen" Visums bereits ein Ausreisenachweis innerhalb der Visumsgültigkeit verlangt. Damit wären wir also wieder am Anfang der Geschichte. In einigen Ländern kommt man aber ohnehin nicht drum herum. Auf unserer geplanten Route wären das zB Vietnam (wird von Thailand aus beantragt) und auch Australien (praktisches E-Visum übers Web, leider braucht man auch hier anscheinend das Ausreiseticket!)

Drauf ankommen lassen
Die "ist-alles-nicht-so-schlimm-Fraktion" unter den Travellern schildert teilweise Erfolge, indem man einfach hofft, dass der Flughafen- oder Zollangestellte entweder nicht so genau ist und gar nicht kontrolliert oder einfach ein Auge zudrückt. Hier bieten sich auch noch Zusatztaktiken an:
Die Reise erklären
In Ausnahmefällen reicht anscheinend schon die Schilderung der Reise. Man muss glaubhaft machen, dass man nicht länger als erlaubt im Land bleiben will.
Lügen
Einfach ohne zu zögern und voller Überzeugung die Frage nach der Art und Dauer des Aufenthalts mit "Holiday for 3 weeks!" beantworten. Gegebenenfalls kann man sich im Vorfeld auch noch Flugdaten raussuchen. Vielleicht will man dann ja wirklich mit diesem Flug ausreisen, auch, wenn man ihn noch nicht gebucht hat... ist also nur halb gelogen...
Geld nachweisen
Teilweise soll auch der Nachweis von genügend Barmitteln für den Rückflug als Ersatz ausreichen. In einigen Berichten ist zu lesen, dass Kontoguthaben mittels Internetbanking kontrolliert wurden... In Südafrika ist es nochmal etwas anders. Hier heißt es sinngemäß: für ein Visa on Arrival benötigt man entweder einen Ausreisenachweis ODER man hinterlegt eine "Kaution" in Höhe der Flugkosten, die man bei Ausreise wieder zurückbekommt ODER BEIDES! Kommt also wieder drauf an, an welchen Kontrolleur man gerät...

Erstattbare Tickets
Erstattbare Tickets sind ein weiterer Lösungsansatz. Ausreiseticket in dieser Form kaufen, Einreisen, Ticket stornieren. Teilweise zahlt man dann nichts oder nur geringe Stornogebühren. Sind aber bedeutend teurer als die Standardtickets und online (meiner Meinung nach!) nur schwer buchbar. Es gibt vereinzelt auch "Flexi-Zusätze" für Standardtickets. ZB zahlt man zusätzlich einen kleinen Betrag (je nach Distanz, um die EUR 50,00) und kann dafür umbuchen und stornieren. Dann sind "nur" die rund EUR 50,00 verloren.

Tickets kaufen und verfallen lassen
In manchen Regionen kosten Billigflüge weniger als bei uns in Mitteleuropa ein Zugticket. Südostasien ist so eine Region. Von grenznahem Flughafen zu einem anderen im Nachbarland um EUR 30,00 ist vertretbar und günstiger als der Flexi-Zusatz oder ein vorab beantragtes Visum.

Heimflugticket vorweisen
Unter Umständen könnte auch das Vorzeigen des Heimflugtickets vom letzten Zielland aus als Bestätigung ausreichen. In unserem Fall und nach dem derzeitigen   Plan wäre dies der Rückflug von Mexiko nach Österreich. Diesen könnten wir schon buchen, denn die Hälfte von uns hat einen fixen Wiedereintrittstermin ins Arbeitsleben. Höchst wahrscheinlich interessiert einen Zöllner in Laos jedoch nicht einmal ansatzweise, dass wir in 8 Monaten einen Flug in die Heimat erwischen müssen. Die Chancen steigen jedoch unter Umständen, je näher wir zeitlich und geografisch an Mexiko bzw. Januar 2014 herankommen.

Bus-/Zugticket
In manchen Ländern reicht auch schon ein Zug- oder Busticket ins Ausland als Nachweis aus. Und ein solches kostet großteils nur den Bruchteil eines Flugtickets.

Diese Möglichkeiten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ob und in welchen Ländern diese funktionieren, bleibt offen. Weder das österreichische Außenministerium, noch ausländische Botschaften oder Fluglinien konnten eine klare Antwort bieten. Meist kommt auf Anfragen  nur ein "Kann man nicht sicher sagen, kommt auf den Gesprächspartner an!".

Ab Februar können wir hierzu konkretere Angaben machen, denn wir werden wohl den Großteil der Möglichkeiten testen. Ob mit oder ohne Erfolg und in welchen Ländern, werden wir sehen und natürlich auch berichten!

Skrivi











2 Kommentare:

  1. ...und hat die Einreise geklappt?
    Auf welche Art habt ihr versucht einzureisen?
    Werde bald eine Afrikareise in Kapstadt beginnen und habe noch bedenken, dass ich mit einem Busticket und einen Praktikumsnachweis in einem anderem Land nicht einreisen darf.
    Habt ihr einen Tipp?

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  2. Hallo erstmal!

    Wir sind mittlerweile in Australien und hatten bislang noch nie Probleme mit der Einreise, obwohl wir nie ein Ausreiseticket hatten. Ist auch alles in den einzelnen Beiträgen nachzulesen. Für Südafrika haben wir uns noch ein umbuchbares Ticket zugelegt, was aber im Endeffekt sinnlos war, denn weder in München, noch in Johannesburg (Zwischenstopp) oder Kapstadt hat dieses irgend jemanden interessiert.

    Bislang hat auch immer eine mit der Hand rausgeschriebene Flugnummer ausgereicht.

    Vielleicht funktioniert das immer so einfach, vielleicht hatten wir auch nur Glück...

    LG
    Skrivi

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