Montag, 2. September 2013

Neuseeland 3 - Die Nordinsel

Nach Australien haben wir uns ganz fest vorgenommen, wieder regelmäßiger zu berichten! Herausgekommen sind dann "nur" zwei Beiträge von der Südinsel Neuseelands! Also haben wir uns ganz fest vorgenommen, auf der Nordinsel wieder fleißiger zu sein! Mit mäßigem Erfolg... denn es ging sich diesmal überhaupt nur ein Beitrag aus! Nicht mangels Eindrücken und Erwähnenswertem! Das sei gleich festgestellt! Aber mehr dazu im folgenden (einzigen) Beitrag dieses Teils unserer Reise!  (Aufgrund des Umfanges des Beitrages und Problemen mit unserem Gedächtnis, fügen wir einige Landschaftsfotos chronologisch nur ungefähr passend hinzu. Einfach nur, weil sie schön sind!)


Beginnen müssen wir aber noch auf der Südinsel. Denn allein die Überfahrt durch die Cook Straight mit der Autofähre war eine Attraktion für sich! Durch den Queen Charlotte Sound ging es wieder in Fjordlandschaft auf´s offene Meer und die Südinsel verabschiedete sich gebührend von uns.










Aber auch die Anfahrt auf die Nordinsel hatte einiges zu bieten! Wellington ist als Hauptstadt doch etwas beeindruckender als das kleine Picton!





Die ersten Stunden im nördlichen Teil des Landes waren uns dann fast schon zu "zivilisiert"! Noch vom ländlichen Süden verzaubert, gab es an der Küste in Richtung Norden zu viele Städte, zu viele Autos, zu viele McDonald´s. Also bogen wir am zweiten Tag schon bald (bei Levin) ins Landesinnere ab. Und diese Entscheidung sollte sich als goldrichtig herausstellen! Denn schon bald kamen wir teilweise durch fast schon klischeehaftes Neuseeland! Beeindruckend war es wieder auf dem ganzen Weg!












Kurze Zeit später wurden wir dann von einem "weißen Riesen" überrascht, den wir so eigentlich nur in den Southern Alps auf der Südinsel erwartet hätten. Doch auch im Norden gibt es schneebedeckte Gipfel! Bzw. Vulkane. Die beiden Gipfel im Tongariro Nationalpark sind anscheinend auch noch recht aktiv! Wir übernachteten dann im Park. Aber in sicherer Entfernung! Wer weiß, ob nach dem letzten Erdbeben vor wenigen Tagen nicht auch hier etwas zu rumoren beginnt!





Weiter ging es dann zum größten See der Nordinsel, dem Lake Taupo. Hier übernachteten wir direkt am See!









Am folgenden Tag besuchten wir die nahen Huka Falls an. Sehr beeindruckend! Sie sind nicht besonders breit. Auch nicht sonderlich hoch. Aber durch die Verengung, durch die sich der doch relativ breite Fluss in diesem Abschnitt zwängen muss, schießt das Wasser mit einem unglaublichen Druck "ins Freie"!





Ein paar Kilometer weiter gab es noch die "Craters of the Moon"! Für uns eine absolute Neuheit! Und wir waren begeistert! Denn natürlich weiß man, dass Neuseeland vulkanisch und geothermisch recht aktiv ist. Doch dann durch eine Mondlandschaft zu marschieren, in der es überall dampft und zischt und blubbert und nach Schwefel stinkt, war (zumindest für uns) doch sehr beeindruckend!







An diesem ereignisreichen Tag kamen wir genau 20 km weit und übernachteten wieder in Taupo. Diesmal direkt am Fluss. Mit Enten und einer Schwanfamilie in schwarz!





Unsere neu entdeckte Leidenschaft für vulkanische Aktivität, führte uns am nächsten Tag zum Wai-O-Tapu Park! Begonnen mit dem täglichen Geysir-Ausbruch und fortgeführt mit unglaublicher Landschaft, unglaublichen Kraterseen, unglaublichen Farben, unglaublichen Eindrücken!


















Wir hatten Glück, denn als wir wieder im Auto saßen, begann es zu schütten wie aus Kübeln. Und es sollte den ganzen Tag so bleiben. Deshalb ließen wir den Rest des vulkanischen Zentrums um Roturoa links liegen und steuerten auf die Nordküste zu, wo wir in Matata und Waihi Beach jeweils eine Nacht verbrachten. Unterwegs war noch Zeit für die eine oder andere Wanderung durch Wald und Hügel.









Der Küste entlang näherten wir uns der Coromandel-Halbinsel. Auch hier, natürlich, waren die Ausblicke fantastisch, die Landschaft unglaublich!





Ein weiteres Highlight war die Besteigung des Mt. Paku. Dieser erloschene Vulkan liegt direkt an der Küste und die Aussicht auf Tairua ist ein absolutes Postkartenmotiv!









Den Hot Water Beach haben wir auch gefunden! Hier kann man an zwei Stellen zu gewissen Zeiten und Gezeiten seinen eigenen Hot Pool in den Strand graben, der dann von Heißwasserquellen gespeist wird. Wir wussten aber weder genau wo wir zu graben hätten, noch, ob es die richtige Zeit gewesen wäre. Also ließen wir es bleiben. War aber trotzdem nicht schlecht anzuschauen!




Noch am selben Tag kamen wir zur Cathedral Cove. Wie soll man diese beschreiben? Sprachlos! Hier die Bilder!













Nach diesem Tag voller besonderer Eindrücke, gestaltete sich die Suche nach einem Campinglatz als schwierig. Freedom Camping ist auf der Halbinsel  nicht sonderlich beliebt, denn neben jeder öffentlichen Toilette (die wir ja brauchen, um gegen nichts zu verstoßen), fanden wir ein NO CAMPING Schild. Bis wir am schon fortgeschrittenen Abend und bei anbrechender Dunkelheit in Matarangi eine Bootsrampe mit Klo und ohne Schilder fanden! Schöner Platz! Sollte sich aber rächen!




Denn in aller Früh hörten wir ein Auto. Ich stieg aus und ein netter Herr drückte mir einen Strafzettel in die Hand: 200 Dollar!!! Er war leider nicht verhandlungsbereit und erklärte mir nur, dass ich gerne schriftlich eine Erklärung abgeben könnte, um eventuell der Strafe zu entkommen. Er würde ja ein Auge zudrücken, doch das District Council wüsste Bescheid und er käme um einen Bericht nicht herum. Er führte auf seinem Durchschlag noch die entlastenden Gründe (Kein Schild! Müde! Dunkel! Keinen Müll gemacht! Blablabla!) an und verschwand wieder.

Wir sind dann direkt nach Coromandel gefahren und haben unser Glück bei der dortigen Niederlassung des Councils versucht. Erfolglos. Mir wurde nur geraten, ein Mail zu schreiben. Was ich dann auch tat. 

Deshalb sind wir der Küste entlang weiter bis nach Thames, wo die "BH" ihren Hauptsitz hat. Die Landschaft war wieder mehr als sehenswert!










Bei der BH konnten wir dann ausverhandeln, dass wir noch nicht bezahlen und wir nach der Entscheidungsfindung über unseren Fall per Mail Bescheid bekommen, ob und wenn ja, in welcher Weise wir zu zahlen hätten. Wir wollten auf jeden Fall den Weg über den Fahrzeugeigentümer vermeiden, denn dieser hätte uns für die Abwicklung nochmal 100 Dollar verrechnet. Wie das Ganze ausgeht, steht noch in den Sternen. Wir sind auf alle Fälle gespannt, ob sich dieser eine Fehltritt ;-) wirklich noch so schmerzvoll auswirken wird!

Die letzten beiden Tage in unserem Jucy, verbrachten wir auf der Halbinsel nördlich von Auckland. An der Ostküste ging es hinauf und am nächsten Tag an der Westküste wieder hinunter. Neuseeland bereitete uns einen würdigen Abschied! Bei bestem Wetter zeigte sich die Landschaft nochmals von ihrer besten Seite!

















Erwähnenswert war auch noch unser Besuch im Waipoua Forest. Hier stehen die größten Kauri Bäume des Landes. 2000 Jahre alt, über 50 Meter hoch, unheimlich massiv und einfach nur beeindruckend! Auf unserem Planeten werden diese Riesen nur von den amerikanischen Mammutbäumen übertrumpft!




Zum Abschluss wurde nochmal neuseeländisch gekocht und die Gesamtsiegerin unseres nun schon sieben Monate dauernden Kartenkrieges endgültig gekürt! Außerdem haben wir als Österreicher natürlich auch noch Hundertwassers bedeutendstes Werk besucht und auch benützt: die öffentliche Toilette von Kawakawa!








Mittlerweile haben wir unseren Jucy in Auckland abgegeben. Die drei Monate als "Zigeuner" waren toll! Näher an die Natur zu kommen, wäre wohl nur noch zu Fuß und mit einem Zelt bewaffnet möglich! Trotzdem sind wir beide froh, diesen Abschnitt nun hinter uns lassen zu können und wieder in normalen Betten zu schlafen und täglich Zugang zu einer heißen Dusche zu haben!

Nach den über 15.000 Kilometern in Australien, haben wir in Neuseeland auch immerhin 5.347 zurückgelegt! Zählt man die geschätzten 5.000 aus Südafrika dazu, stellt sich mir die Frage, ob ich jemals wieder auf der rechten Seite fahren werde können! Das wird sich aber wohl schon auf Hawaii zeigen! Denn die drei Tage hier in Auckland werden wieder wie im Fluge vergehen! Dann lassen wir den Winter wieder hinter uns!

Der nächste Bericht wird dann in wohlig warmen 30 Grad geschrieben!

Bis dahin!

Steffi und Skrivi

P.S.: Bei der Fotoauswahl erreichte uns noch die Nachricht, dass wir die Strafe nun doch bezahlen müssen. Wir haben aber nochmal nachgerechnet: Hätten wir während des ganzen Monats immer gezahlt, wie wir eigentlich gemusst hätten, wären wir noch schlechter ausgestiegen! ;-)







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