Sonntag, 22. September 2013

Lima und Paracas - Der Urlaub ist vorbei!

Nach unserem zweiwöchigen Aufwärmurlaub auf Hawaii, begann für uns wieder der Ernst des Traveller-Lebens. Das bevorstehende Abenteuer Peru machte uns doch etwas nervös. Sollte die Zeit des unbeschwerten und angenehmen Reisens der letzten Monate mit unserer Ankunft in Südamerika ein Ende finden?


Nach Flügen von Honolulu über San Francisco und Houston und einer Gesamtreisezeit von ca. 20 Stunden (ja, der Flug war recht günstig), landeten wir schließlich um ca. 23 Uhr Ortszeit in Lima. Die Einreiseformalitäten waren überraschend schnell erledigt und auch unsere Rucksäcke, von denen wir uns in Honolulu verabschiedet hatten, tauchten bald auf dem Rollband auf.

Beim Betreten der Ankunftshalle kam es dann schon fast zu tumultartigen Szenen. Die lautstarke Taxifahrer-Meute ließen wir aber mit suchenden Blicken hinter uns. Und siehe da: Die mit dem Hostel vereinbarte Abholung sollte klappen! Zum zweiten Mal während unserer Reise bekamen wir ein Schild mit unseren Namen zu Gesicht!

Ja, wir hatten und haben immer noch ordentlichen Respekt vor Südamerika! Es ist hier wohl doch ein etwas heißeres Pflaster, als die letzten bereisten Länder. Nach diversen Horrorgeschichten auf einschlägigen Reiseseiten, rechneten wir trotz des Schildes mit unserem Namen drauf damit, dass wir schon vom Taxifahrer ausgeraubt, entführt oder sonst was würden. Doch nichts geschah und wir wurden sicher in unser Hostel gebracht. Dort passierte dann nicht mehr viel und weit nach Mitternacht ging es ins Bett.

Und die Anreise hatte uns doch etwas mitgenommen, denn wir schliefen bis 15 Uhr durch! Immer noch schlaftrunken, rappelten wir uns dann doch noch auf, um Lima einer ersten vorsichtigen Inspektion zu unterziehen. Vorher musste ich nur noch schnell etwas Geld am hosteleigenen Bankomaten beheben. Und was macht der Herr Ex-Bankangstellte? Lässt die Karte stecken und merkt es nach drei Schritten. Doch da war es schon zu spät. Der böse peruanische Bankomat hat meine Karte gefressen!

Also zurück zur Rezeption und den Fall geschildert. Müsste doch funktionieren, die betreuende Bank zu verständigen und die Karte irgendwie zurück zu bekommen. Das könnte der nette Herr schon machen aber aus Erfahrung wüsste er, dass das nichts bringe! An meiner Stelle würde er sie gleich sperren lassen!

OK! Also zweimal die Internationale Mastercard Sperrhotline versucht. Nach jeweils 15 Minuten Wartezeit jedoch aufgegeben und doch die österreichische Variante wählen lassen (Auslandsgespräche nur über Vermittlung, die nur spanisch spricht!). 

Dort konnte meine Karte dann tatsächlich gesperrt werden und wir waren nach einer vergeudeten Stunde wieder auf dem Weg durch Lima!

Und der erste Eindruck war doch etwas erschreckend! Dieser Verkehr! Alles, was wir bislang in Südostasien diesbezüglich erlebt hatten, schien uns nun bestens geregelt und zivilisiert gewesen zu sein! Hier fährt jeder, wie er will und lässt sich dabei in keinster Weise von Ampeln oder Verkehrszeichen beeinflussen! Nur die großzügig verteilten Verkehrspolizisten haben annähernd so etwas wie Einfluss auf die Verrückten! Es schien uns so, als ob alle 8 Mio. Einwohner der Stadt gleichzeitig in einem Viertel unterwegs waren und jede Kreuzung lies unseren Puls hochschnellen!

Doch andererseits erkannten wir auch schnell die Schönheit dieser Stadt! Tolle Architektur! Wohl nicht mehr im besten Zustand aber doch schöne Gebäude!

Justizpalast

Auf unserem kurzen Spaziergang mussten wir feststellen, dass nicht sehr viele Peruaner Englisch sprechen. Und, dass meine zwei Jahr Schulspanisch einfach schon sehr lange her sind. Und, dass einem in Peru beim Essen Bestellen nicht einmal ein Wörterbuch mit ausdrücklichem "Menu-Decoder" helfen kann, da die Speisen einfach so in Spanien nicht existieren.




Bei "Pollo con Arroz" konnte ich Steffi wenigstens noch versichern, dass es sich um kein Meerschweinchen handelt und wir mussten nicht hungrig ins Bett gehen! Denn das rief uns diesmal schon am früheren Abend, wir wollten den nächsten Tag nicht auch wieder halb verschlafen.

So machten wir uns halbwegs ausgeschlafen auf den Weg in Richtung einiger der Sehenswürdigkeiten. Es war ein grauer Tag. Trotz Sonnenschein. Wir sind uns immer noch nicht ganz sicher, ob das so gehört oder doch der Smog daran schuld war.

Unser Spaziergang führte uns vorbei am Plaza San Martin bis zum Plaza de Armas, der von der Catedral de Lima und dem Regierungspalast gesäumt wird.

Plaza San Martin
Plaza de Armas
Catedral de Lima
Catedral de Lima
Regierungspalast
Sogar für musikalische Unterhaltung wurde gesorgt!
Polizei war auch stark vertreten. Wie überall in Lima. 
Und sonst gab´s auch den einen oder anderen bunten Hund!
Weiter ging es zum Convento de San Francisco, wo wir uns sogar einer Führung anschlossen!



Und sie sollte sich auszahlen, denn die Architektur war traumhaft, die Gemälde ein Wahnsinn und die Bücherei einfach unbeschreiblich! Was hätten wir dafür gegeben, kurz in den hunderte Jahre alten Büchern zu blättern! Ich würde diese Aussagen gerne mit Bildern untermauern, doch leider war Fotografieren verboten! Zum Abschluss wurden wir noch in die Katakomben mit tausenden Gebeinen geführt. Auch ein Erlebnis...

Irgendwann bekamen wir Hunger. Also in ein freundlich aussehendes Lokal gesetzt. Natürlich gab´s die Karte nur auf Spanisch. Und natürlich konnte das Wörterbuch bei der "Decodierung" nicht wirklich helfen. Und natürlich konnte auch die nette Kellnerin kein Wort Englisch! Irgendwie, mit ein paar Brocken Spanisch, Händen und Füßen, schafften wir es aber dann, eine Art Reis mit Meeresfrüchten (Chaufa) zu bestellen. Und es war gut! Nur viel zu viel! Und somit mussten wir (soll heißen: ICH) auch noch ausdeutschen, dass wir den Rest sehr gerne mitnehmen würden. Aber hat geklappt und die nette Kellnerin war sichtlich amüsiert und erkundigte sich nach unserer Herkunft usw. ("usw." soll heißen, dass ich den Rest nicht verstanden habe).

Anschließend spazierten wir durch Chinatown und dann bei schöner werdendem Wetter über eine ewig lange Fußgängerzone wieder zurück in Richtung Hostel.



Nächstes Highlight war dann der Parque de Reserva! Sogar in der Dunkelheit trauten wir uns mittlerweile raus! Sogar mit Kamera! Und nichts ist passiert!

Unglaublich, was für Wasserspiele dort alltäglich und -abendlich veranstaltet werden!

Unzählige Springbrunnen mit Licht- und Lasershows (zur Schönen Blauen Donau und dem Radetzky-Marsch)! Tunnel aus Wasser! Labyrinthe aus Wasser! Sehr lustig zum Mitmachen und Zuschauen!












Am nächsten Morgen ging es dann nach vier Nächten aber auch schon wieder weiter. Mit dem (unglaublich komfortablen) Bus ging es um 7 Uhr morgens ins ca. 250 km südlich von Lima gelegene Paracas. Während der Fahrt bekamen wir einen ersten Eindruck von der peruanischen Wüstenlandschaft.




Wir haben uns für zwei Nächte in einem sehr netten Hostel eingemietet. Hauptattraktion in dieser Gegend sind sicher die Islas Ballestas. Und diese schauten wir uns natürlich auch an! Mit dem Jetboot ging es am Morgen zuerst an "El Candelabro" vorbei. Ähnlich den Nazca-Linien, weiß man auch hier nicht, von wem die "Zeichnung" stammt und was sie bedeutet. Ob Kakteen oder, wie der Name vermuten lässt, ein Kerzenständer, bleibt dem Auge des Betrachters überlassen! Ein paar tausend Jahre soll das Ding aber allemal alt sein.





Nach weiterer kurzer Fahrt tauchten die Inselchen vor uns auf. Obwohl man von den Inseln selbst gar nicht so viel gesehen hat. Denn die Masse an Seevögeln, war schier unglaublich! Möwen, Tölpel, Pelikane, sogar Geier! Dass der "Guano-Abbau" in Peru einst ein bedeutender Wirtschaftsfaktor war, überrascht bei diesen Bildern nicht!







Pinguine gab´s auch zu bestaunen und die Seelöwen schienen teilweise für uns zu posieren!








Auf der Rückfahrt begleiteten uns dann sogar noch Delfine!


Die zwei Stunden vergingen wie im Flug und waren jeden Cent und jede Minute wert! Wahrlich ein kleines Galapagos!

Danach ging es über den Landweg noch in den Südlichen Teil des Paracas Nationalparks. Es erwarteten uns unglaubliche Wüstenlandschaften und unglaubliche Küstenlinien! Und das nahtlos ineinander übergehend!















Voll auf die bewaldeten Anden fokussiert, war diese Landschaft doch etwas überraschend für uns. Aber auch sehr beeindruckend und schön!

Morgen geht es dann mit dem Bus weiter nach Nazca. Die berühmten Linien werden wir uns wohl nur von Aussichtspunkten aus anschauen und auf einen Überflug verzichten. Soll einerseits nicht ganz ungefährlich und andererseits auch nicht wirklich magenschonend sein!

Bis zum nächsten Mal!

Steffi und Skrivi





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