Samstag, 12. Oktober 2013

Arequipa und Cusco - Vorbereitung auf Machu Picchu

Den Canyon del Colca haben wir also hinter uns gebracht und auch schon ausführlich beschrieben. Zurück in Arequipa hatten wir noch einen Tag zum Ausruhen. Und dann begann wieder der Ernst des Lebens, den wir so eigentlich nicht wirklich in unsere Reise eingeplant hatten: wir drückten wieder die Schulbank!


Der einwöchige Intensivkurs erfüllte jedoch eindeutig seinen Zweck: mein 15 Jahre altes und beinahe komplett verblichenes Schulspanisch wurde mir wieder in Erinnerung gerufen und verbessert und Steffi konnte einen ersten Einblick in die Sprache bekommen. 

Unsere Lehrer! Und meine neuen Schuhe!
Die Woche verging dann wie im Flug. Vormittag Schule, nachmittag Hausübung und lernen! Für Sightseeing blieb nur wenig Zeit. Anbei trotzdem nochmal ein paar Ansichten der Altstadt.









Von den unzähligen Kirchen der Stadt sei an dieser Stelle das Kloster Santa Catalina herausgehoben. Diese Stadt in der Stadt war doch sehr beeindruckend!












Weiter ging es dann wieder mit dem Nachtbus nach Cusco. Die 3.300 Meter spürten wir dann doch beide. Nicht, dass wir Symptome der Höhenkrankheit aufwiesen, wir hatten nur beide ein stark gesteigertes Schlafbedürfnis! So verschliefen wir den ersten Tag komplett und wurden nur vom Hagel, den wir nicht nur einmal erleben durften, kurz geweckt!


Das Wetter ist in dieser Höhe allgemein etwas gewöhnungsbedürftig. Solange die Sonne scheint, ist es brennheiß. Sobald diese auch nur durch eine Wolke verdeckt wird, kühlt es schlagartig ab. Und zwar auf  eiskalt! Die drei Decken, die wir im Zimmer hatten, waren in den Nächten ohne Heizung dann auch bitter nötig!

Von Cusco aus organisierten wir natürlich auch unseren Besuch von Machu Picchu. Schon vor einem Jahr, als wir mit der Planung unserer Reise begannen, war Machu Picchu ein fixer Bestandteil. Und eigentlich wollten wir es mit dem viertägigen Inka-Trail verbinden. Leider war dieser (max. 500 Plätze pro Tag, inklusive Träger) schon vor Monaten für die ungefähre Zeit unseres Peruaufenthaltes komplett ausgebucht.

Wir entschieden dann, die gesamte Strecke von Cusco bis Aguas Calientes bzw. "Machu Picchu Pueblo", wie es seit kurzem offiziell heißt, mit dem Zug hinter uns zu bringen. Entgegen vieler Beiträge im Internet konnten wir keine höheren Kosten im Vergleich zu Kombinationen aus Taxi, Bus und Zug feststellen. 

Bei Peru Rail kauften wir also Hin- und Rückfahrttickets zwei Tage später. So fehlten uns nur noch die Eintrittskarten für Machu Picchu. Diese wollten wir natürlich, unserer Überzeugung und bisherigen Vorgehensweise treu bleibend, nicht in einem Reisebüro oder einem Vermittler erstehen, sondern direkt bei der dafür zuständigen staatlichen Stelle, dem Instiuto de la Cultura. 

Dieses war dann etwas schwer zu finden, denn jedes Museum und sonst auch noch einige Gebäude sind mit dem entsprechenden Schriftzug verziert. In einem der Museen wurde uns dann gesagt, dass wir das Büro in der Nähe der Brauerei suchen müssten. OK. Wir machten uns auf den Weg und fanden es dann auch irgendwann, nach gefühlten Stunden.

Dort angekommen, hieß es erst mal warten. "NO SISTEMA!" Das Buchungsprogramm war ausgefallen! Irgendwann, wieder nach gefühlten Stunden, ging´s dann doch wieder und wir kamen bald an die Reihe.

In einschlägiger Reiseliteratur wird ja bei einem Besuch der Ruinen stets auch der Aufstieg auf den angrenzenden Wayna (oder Huayna) Picchu empfohlen. Die Besucherzahl ist hier mit 400 Personen pro Tag begrenzt und wir waren wohl etwas zu spät. Als Alternative bot uns die nette Dame dann zwei der ebenfalls begrenzten Tickets für den Aufstieg zum Gipfel des Machu Picchu selbst an. "Der Weg ist länger, der Gipfel höher, die Aussicht besser." Sie sollte Recht behalten...

Die ersten beiden Tage in Cusco vergingen also recht ereignislos im Bett, mit Organisation und in der näheren Umgebung des Hauptplatzes.






Also beschlossen wir, die zweite Hälfte unseres Aufenthaltes hier doch mit etwas Sightseeing anzureichern. Das erste Ziel sollte Saqsayhuaman sein, das einstige Zentrum der Inkahauptstadt. Also marschierten wir los und kamen auch bald am Fuße des begrenzenden Hügels an. Hier gerieten wir in ein Gespräch, das nicht ohne Folgen bleiben sollte. Ein netter Herr hatte nämlich "ein Angebot, das wir nicht ausschlagen konnten" und von dem zumindest Steffi seit Beginn unserer Reise träumt: Auf Pferden diverse Ausgrabungsstätten ansteuern! Inklusive oben erwähntes Saqsayhuaman. Zu einem günstigeren Preis, als die Eintrittskarte dafür!

So stand schnell fest: Steffis Traum, wieder einmal reiten zu dürfen, wurde wahr und ich sollte erstmals in meinem Leben den Rücken eines Pferdes besteigen. 

Irgendwie schleuste uns der nette Herr dann am Eingang vorbei und brachte uns in sein Dorf, wo schon zwei Pferde auf uns warteten. Und dann ging es los...










Zurück in der Nähe von Saqsyhuaman war die Tour dann zu Ende. Hier hätten wir uns dann doch noch etwas genauer umgesehen, doch das Andenwetter hatte etwas dagegen: es hagelte wieder! Um Platzwunden vorzubeugen, entschlossen wir uns dann dazu, uns ein Taxi zu gönnen und zurück zum Hostel zu fahren.

Am nächsten und letzten Tag unseres Aufenthaltes, setzten wir dann unsere Sightseeingpläne zumindest teilweise noch in die Tat um. Als erstes stand Qorikancha auf dem Programm. Bzw. die Reste davon, über die die Spanier das Convento de Santo Domingo gebaut haben. Natürlich, wie die meisten der unzähligen Kirchen der Stadt, aus Steinen, die sie von den Inkastätten "gestohlen" haben...








Weiter ging es dann doch nochmal hinauf zu den Toren von Saqsayhuaman, um die Baukunst der Inkas zu bestaunen. Auf dem Weg dorthin haben wir auch noch den "berühmten" zwölfeckigen Stein gefunden! Glauben wir zumindest...


Die schiere Größe der Anlage und die Kunstfertigkeit, wie die riesigen Steine bearbeitet und zusammengesetzt wurden, war dann doch sehr beeindruckend! Auch die Frage, wie die Inkas den Transport vom 20 km entfernten Steinbruch ohne Räder oder Rollen bewerkstelligt haben, blieb noch eine Zeit lang in unseren Köpfen.









Weiter ging es dann zur dazugehörigen aber kleineren Anlage von Qenqo.




Es hätte noch weitere Ruinen zu besichtigen gegeben, doch das Wetter riet uns, uns auf den Rückweg zu machen. Wir kamen noch am weißen Christus vorbei. Beeindruckender als die Statue war aber der Ausblick auf Cusco!



Der Tag wurde dann mit einem Kurzbesuch in einem kleinen Museum beschlossen, in das wir vom Türsteher nach einer Spende hineingeschleust wurden (Eintritt normalerweise nur mit dem 3-Tages-Touristen-Ticket, das wir nicht hatten). Ob die Spende dem Museum oder dem Türsteher selbst zugute kam, blieb offen.

Da im Zug nach Machu Picchu in der günstigsten Variante keine größeren Gepäckstücke erlaubt sind, mussten wir nur noch das nötigste Zusammenpacken und mit dem Hostel die Verwahrung unserer Rucksäcke vereinbaren. Nach einer kurzen Nacht ging es um 6:45 Uhr mit dem Taxi zum Bahnhof in Poroy.


Über die Fahrt, unsere drei Tage in Aguas Calientes und natürlich Machu Picchu berichten wir in Kürze. Da dies auch schon wieder alles hinter uns liegt, sei nur soviel vorab verraten: Machu Picchu liegt im Kampf um den beeindruckendsten Ort unserer Reise ganz weit vorn!

Bis bald!

Steffi und Skrivi



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Unten bei "Kommentar schreiben als:" mit einem der angegebenen Dienste anmelden oder, am einfachsten, "Name/URL" oder "Anonym" auswählen!
Dann klappt´s auch mit dem Kommentieren...