Dienstag, 15. Oktober 2013

Machu Picchu!!!

Machu Picchu! Wohl einer der meistfotografierten Orte unserer Erde! Jeder kennt die ein oder andere Ansicht dieser Inkaruinen oder hat sie gar anhand einer Dokumentation "durchschritten". Schon zu Beginn unserer Planungen, stand es ganz oben auf der Liste. Abgedroschen, überlaufen und überbewertet oder doch so schön, wie auf den Postkarten? 

Wir haben uns bei der Wahl des Zuges von Cusco nach Machu Picchu (natürlich) für die günstigste Variante entschieden. Wehrmutstropfen hierbei war die Begrenzung des Gepäcks: nur ein kleines Handgepäckstück pro Person! Deshalb mussten wir das Nötigste für die zwei Nächte umpacken und den Großteil in unserem Hostel zurücklassen. Um 6:45 Uhr ging es mit dem Taxi eine halbe Stunde lang zum Bahnhof Poroy.

Die Backpacker-Version des Zuges nach Machu Picchu
Um 7:45 Uhr ging es dann los. Der Zug kämpfte sich durch das Heilige Tal. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 30 km/h. Das Tal wurde immer enger und die Landschaft immer grüner. Teilweise sahen wir durch die Panoramafenster schneebedeckte Gipfel über der Schlucht emporragen. Die Landschaft war schon hier beeindruckend und die Fahrt nach Aguas Calientes ihr Geld wert!







Für die ca. 90 km brauchten wir drei Stunden. Die Strecke führte übrigens keineswegs bergauf! Von ca. 3.400m in Cusco, ging es "hinunter" bis auf ca. 2.000m in Aguas Calientes.

"Machu Picchu Pueblo", wie es seit kurzem offiziell heißt, war dann wie erwartet: nur ein Zubringerort für Machu Picchu selbst! Ein Restaurant neben dem anderen, jedes mit der gleichen Speisekarte. Nicht sonderlich schön. Da unser Hostel aber auch nichts zu bieten hatte, organisierten wir uns gleich mal zwei Tickets für den Bus am nächsten Morgen und verbrachten den Großteil des Tages im Freien beim Lesen und "Leidschaun"!

Machu Picchu Pueblo aus der Ferne
Und der Hauptplatz. Den Rest ersparen wir Euch!
Am Abend gönnten wir uns dann noch ein hervorragendes Dinner bei "Indio Feliz". Laut Reiseliteratur das einzige Restaurant, dass sich von den anderen abhob. Und es stimmte! Traumhaft! Fusion aus französischer und peruanischer Hochlandküche! Nicht billig aber allemal einen Besuch wert!

Bald ging es dann ins Bett, denn der erste Bus startet 5:30 Uhr und den wollten wir natürlich erwischen, um den erwarteten Menschenmassen vielleicht zuvorzukommen. An Schlaf war aber großteils nicht zu denken, denn unser "schiaches" Hostel lag auch noch direkt neben der lautesten Disco des Ortes...

Trotzdem ging es früh raus! Bei Regen und Nebel! Sollte das Wetter uns einen Strich durch die Rechnung machen? Um halb sechs standen wir am Busbahnhof. Und wir waren bei weitem nicht die ersten...

Den ersten Bus erwischten wir leider nicht. Fuhren aber eh im Minutentakt...
Unsere Müdigkeit, das Wetter und die Menschenmassen ließen uns etwas zweifeln, ob Machu Picchu der erwartete Traum oder doch eine nasse, überlaufene und überteuerte Touristenabzocke werden würde...

Die Fahrt dauerte dann nur ein paar Minuten und brachte uns auf 2.400m. Schon hier zeigte sich, dass die Landschaft auch mit Nebel ganz ansehnlich sein kann...


Eigentlich wollten wir so schnell wie möglich den dazugebuchten Berg besteigen und so vielleicht noch ein paar Fotos vor Eintreffen der großen Massen zustande bekommen. Doch es kam wieder einmal anders. Und wieder einmal wendete sich alles zum Guten! 

Leider hat unser Bus bis zum Eingang keinen anderen überholt...
Ein Guide bot uns eine Privattour an. Wir erzählten ihm von unserem Plan, den er als nicht ganz ausgereift erachtete. Wir sollten besser die zweistündige Tour machen und danach den Berg besteigen. Bis dahin würde sich der Nebel auch verziehen! Zu 90%! Die Privattour war uns dann aber zu teuer und wir schickten ihn los, um Verstärkung zu suchen. Nach ein paar Minuten waren wir zu sechst. 20 Soles pro Person (ca. 5 Euro) gefiel uns dann schon besser!

Kurz nach dem Eingang entfaltete dann Machu Picchu schon zum ersten Mal seine Schönheit! Unglaublich! Unsere Befürchtungen waren umsonst! Wir waren fast allein auf der Anlage bzw. verteilten sich die Frühaufsteher doch ziemlich gut!

Unser erster Eindruck von Machu Picchu!
Wahnsinn!
Die Tour war dann doch sehr informativ und wir erhielten einiges an Hintergrundwissen. Und vor allem wurden wir von einem "wichtigen" Punkt zum nächsten gebracht. Ohne Guide wären wir wohl eher planlos herumgelaufen.












Nach gut zwei Stunden war die Tour beendet und das Wetter wurde wie prophezeit besser! Also machten wir uns auf, den Montana Machu Picchu zu besteigen. Der Aufstieg dauerte ebenfalls knapp zwei Stunden und führte natürlich über alte Inka-Pfade bis auf eine Höhe von 3.080m. Der Ausblick war schon zu Beginn einfach nur unbeschreiblich schön und wurde mit jedem Schritt besser!















Wie bereits im letzten Beitrag erwähnt, wollten wir ja eigentlich (wie anscheinend die meisten Besucher) den gegenüberliegenden Huayna Picchu erklimmen, bekamen jedoch keine Tickets mehr dafür. Nun ja, im Nachhinein sind wir beide froh darüber, denn der kleinere der beiden Berge bietet wohl nicht annähernd die gleiche Aussicht! Die bekannten Fotos mit dem Huayna Picchu im Hintergrund sind natürlich von hier aus geschossen worden. Wir sahen auf ihn und die Ruinen hinunter und waren sprachlos, fasziniert, gerührt,... einfach ein unbeschreibliches Gefühl! Ich will jetzt nicht von irgend einer spirituellen Energie oder sowas anfangen. Es war einfach nur wunderschön und ein ergreifender Moment!









Nach über einer Stunde, die wir einfach nur auf dem Gipfel genossen haben, machten wir uns auf den Rückweg. Dieser war dann bedeutend schneller erledigt, verwöhnte jedoch unsere Augen nochmal mit den fantastischen Aussichten bei nun tollem Wetter!






Mittlerweile waren aber auch die "Tagestouristen" eingetroffen und die Stadt doch etwas überlaufen. Also machten wir uns noch auf zur Inka-Brücke.





Danach marschierten wir nochmal durch die Ruinen, beschlossen aber, dass es mit den doch relativ vielen Besuchern nicht das gleiche wie am Morgen war... also machten wir uns schön langsam auf den Weg zum Ausgang, wo schon unzählige Busse und Besucher standen.



In weiser Voraussicht hatten wir am Vortag nur das Ticket hinauf gebucht und konnten nun, im Überschwang der Gefühle, den Pfad hinunter ins Dorf auch noch "a pie" in Angriff nehmen! Diese Idee sollte sich erst an den folgenden Tagen in Form von Muskelkater rächen...

Auch  nochmal ein netter Weg!
Und gut gekennzeichnet!
Nach gut einer Stunde kamen wir im Pueblo an. Nach diesem kleinen "Do-It-Yourself-Inka-Trail" brauchten wir nur noch eine Dusche und im Anschluss köstliche Chicherones von der Straße!

Ripperl aus der Tonne! Traumhaft!
Danach ging´s ab ins Bett, wo auch die Bässe der Disco nicht lange auf sich warten ließen... Den fehlenden Schlaf konnten wir dann aber am nächsten Tag in Zug und Bus teilweise nachholen.

Machu Picchu war ein absoluter Traum! Unsere Befürchtungen, dass die Realität nicht mit den Postkarten mithalten könnte, waren unbegründet! Wir haben auf unserer bisherigen Reise unzählige wunderschöne Orte besucht, doch Machu Picchu war das absolute Highlight! Dies mag auch daran liegen, dass wir uns auch hier wieder Zeit lassen konnten. Die Gruppen, die am Nachmittag für 1-2 Stunden herumlaufen, werden weder die unglaubliche Stimmung am Morgen, noch die traumhaften Bilder vom Montana Macchu Picchu erleben. Uns fehlen einfach die Worte, um diesen Ort gebührend zu beschreiben...



Mittlerweile sind wir in Puno am Titicacasee angekommen. Auf 3.800m. Wir werden nach zwei Tagen Peru den Rücken kehren und auf die bolivianische Seite übersetzten. Wenn Bolivien nur ansatzweise hält, was Peru für Südamerika versprochen hat, kann es nur wunderbar weitergehen!

Mehr dazu aber im nächsten Beitrag!

Bis dahin!

Steffi und Skrivi

1 Kommentar:

  1. Danke für diesen tollen Bericht und die traumhaften Bilder.
    Ma und Pa vom Monte Diavolo

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