Samstag, 6. April 2013

Good Morning Vientnam!

Sihanoukville an der Küste im Süden Kambodschas hatte durchaus recht gute Strände zu bieten. Da wir diesbezüglich aber mittlerweile doch etwas verwöhnt zu sein scheinen, konnten uns diese nicht sonderlich fesseln und wir entspannten großteils am Hotelpool. Ansonsten ist der Ort (bzw. dessen Tourismusviertel am Strand) komplett auf Parties ausgelegt und gleicht in Sachen Stimmung und Publikum am ehesten Koh Phi Phi. Und davon waren wir ja nicht sonderlich begeistert...

Doch etwas zugebaut...
Der Strand hatte aber auch etwas Neues zu bieten: Der wirklich sehr feine Sand machte beim Gehen knirschende Geräusche wie Schnee!

Lustige Geräusche machte der Strand aber!
Neben Erholung von den Reisestrapazen, standen nur wenige Pflichttermine auf dem Programm: Ein Visum für Vietnam musste noch her und ich brauchte einen Friseur!

Das Visum war schnell erledigt. Mit dem Tuk Tuk zum Konsulat, Antrag ausfüllen, Pass, Foto und USD 60,00 (!) abgeben und nach vier Minuten hatten wir es im Pass kleben. Bei der Botschaft in Phnom Penh hätte es ca. zwei Tage gedauert, zum gleichen Preis. Über eine Agentur wäre es auch nicht schneller gegangen, zu einem höheren Preis. Vietnam konnte also kommen!

Teures Pickerl um USD 60,00! Laut Internet aber seit 01.01. der offizielle Preis.
Zum Friseur hab ich mich dann auch noch getraut. Wurde ca. 45 Minuten fast verwöhnt! Um USD 3,00! Also haben wir doch noch etwas preiswertes in Kambodscha gefunden. Denn so richtig günstig war hier eigentlich nichts. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Kambodscha doch eines der ärmsten Länder Südostasiens ist, verwundert einen das extreme Ungleichgewicht zwischen "normaler" und Tourismuswirtschaft.

Mit dem Mini-Bus ging es dann nach den drei erholsamen Tagen weiter nach Ha Tien, ca. acht Kilometer nach der vietnamesischen Grenze. Steffi ergatterte den Beifahrersitz und somit war die Fahrt für sie kein Problem. Für mich anfangs auch nicht. Doch irgendwann, nach mehrmaligen Stopps, saßen abgezählte 15 Personen auf den zehn Sitzen im Passagierraum.

Es war irgendwann noch viel enger, als es hier aussieht...
Die Grenze mussten wir dann zu Fuß überqueren. Die Ausreise aus Kambodscha war schnell erledigt, die Einreise nach Vietnam dauerte doch etwas. Ich hatte das Gefühl, der Beamte musste noch seine Partie Solitaire beenden, bevor er anfing, die Pässe zu stempeln.

Die südlichste Grenze zwischen Kambodscha und Vietnam
Für dieses Foto habe ich natürlich sofort eine Abmahnung von den Offiziellen bekommen!
In Ha Tien wartete dann eine Unterkunft um ca. EUR 7,00 pro Person auf uns und sie stellte sich als (für diesen Preis) durchaus akzeptabel heraus. Nichts besonderes aber mit A/C und relativ sauber. Der Check In wurde etwas schwierig, da hier niemand auch nur ansatzweise Englisch sprach und auch noch der Rezeptionscomputer seinen Geist aufgegeben hatte. Doch das Vorzeigen der Reservierung auf meinem Laptop reichte aus und wir wurden in unser Zimmer gebracht.

Als nächstes musste ein Bankomat her. Die Behebung brachte uns wieder eine neue Erfahrung. WIR WAREN ZUM ERSTEN MAL IN UNSEREM LEBEN MILLIONÄRE!

2.000.000 Dong! (OK, sind nicht ganz 75 Euro) 
Wir wollten dann eigentlich nur noch etwas essen und Kleinigkeiten für die am nächsten Tag anstehende Fahrt nach Saigon einkaufen. Dabei zeigte sich, dass die Sprachbarriere hier nicht nur unser Hotel betraf. Kein Mensch spricht hier Englisch! Mit Händen und Füßen bekamen wir trotzdem alles, was wir brauchten (vielleicht nicht gerade was wir wollten aber zumindest etwas ess- und trinkbares). Und das wird in Saigon sicher besser!

Ha Tien von unserem Balkon aus
Wir hatten sogar "seitlichen Flussblick"!
Am nächsten Morgen ging es aber auch schon weiter! Mit dem Bus in angekündigten sechs bis sieben Stunden nach Saigon (oder Ho Chi Minh City, Saigon geht irgendwie leichter über die Lippen). Daraus wurden dann fast neun. Einmal quer durchs halbe Mekong-Delta. Unheimlich viel Wasser! Unheimlich Grün! Unheimlich riskante Fahrweise!

Viel Wasser
Viel Grün
Steffi hasst bekanntlich Busse. Und Steffi hasst Fähren. Die Überfahrt über einen der breiteren "Mekong-Arme" IM Bus AUF einer Fähre wäre ihr dann fast zuviel geworden!

Steffi in Bus, Bus auf Fähre
Doch wir schafften auch das! Und kamen wohlbehalten in Saigon an. Dort wollte uns ein Taxifahrer günstigerweise um 15 Dollar zu unserem Hotel bringen. Nach kurzem  Disput (wieder mit Händen und Füßen) und angedrohtem Ausstieg, schaltete er doch tatsächlich sein Taximeter ein und wir zahlten  ca. 6 Euro für die ca. 15 Kilometer.

Im "M&M Hotel" im District 1, also sehr zentral gelegen, checkten wir nur noch in das kleinste aller bisherigen Hotelzimmer ein (wieder mit Händen und Füßen), aßen etwas und fielen todmüde in unser kleines Bett.

Ca. 5qm Zimmer...
...plus ca. 2qm Bad. Für 7 Euro pro Person.
Am ersten Tag in Saigon organisierten wir unsere Weiterreise. Mit dem Zug an die Küste. Da unsere Hoffnungen auf Englisch sprechende Hauptstädter aber mittlerweile zunichte gemacht wurden, machten wir uns vorbereitet auf den Weg zum Ticketschalter.

Vietnamesisch für (zugfahrende) Anfänger. 
Wir wollten am 8. April von Saigon nach Phan Thiet. Wenn möglich mit Klimaanlage und weichen Sitzen (gibt harte Sitze und Schlafliegen). Und mit Händen und Füßen und meinem kleinen Wörterbuch gelang uns auch der Ticketkauf!

Alles kein Problem!
Noch ein Tag in Saigon, danach an die Küste und diese Schritt für Schritt bis Hanoi hocharbeiten! So der Plan. Wie es tatsächlich weitergeht, ist in Kürze an dieser Stelle zu lesen!

Steffi und Skrivi


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