Freitag, 8. Februar 2013

Kapstadt

Etwas wehmütig machten wir uns am späten Vormittag mit dem Rikki-Taxi  in Richtung Kapstadt auf. Ohne konkretes Ziel, ließen wir uns in die Long Street fahren, "der Straße für Backpacker". Und diesem Klischee entspricht sie auch in jeder Hinsicht! Aus den Bars dröhnen die unterschiedlichste Musikstile, meist hört man nur die Bässe, auf der Straße ein Schmelztiegel der Kulturen und Sprachen, die man noch nie gehört hat oder zumindest im Gewirr nicht zuordnen kann...
Das Blue Mountain Backpackers war unsere erste Anlaufstelle, wo wir uns die verschiedenen Zimmertypen (Double, Twin, Dorm) ansahen. Wir entschieden uns für ein Doppelzimmer (ohne WC und Bad). Ein 6-Mann-Schlafsaal wäre dann wohl doch ein zu großer Kulturschock im Vergleich zum noblen Camps Bay gewesen! Für knappe 15 Euro mieteten wir uns für vorläufig 2 Nächte hier ein. Auf Wiedersehen Luxus! Hallo Backpackeralltag!

Nachdem wir uns einen kurzen Überblick in dem verwinkelten Haus verschafft und unser Gepäck abgelegt hatten, machten wir uns auf, die Umgebung zu erkunden. Die Long Street auf und ab gewandert und "das Feeling" in uns aufgesaugt. Danach einfach nur am Balkon unseres Backpackers gesessen und die Atmosphäre genossen. Wir waren angekommen!

Nach einer Weile wollten wir dann doch noch die ein oder andere Sehenswürdigkeit abhaken und entschieden uns für das nahe Bo-Kaap, der Stadtteil mit den bunten Häuschen, gegründet von malayischen "Einwanderern" (Sklaven). Nett anzuschauen,  mehr aber auch nicht. Bunte Häuser eben... 




Zurück zur Long Street und diese einmal abmarschiert, waren wir in der Kloof Street angelangt, wo sich eine Bar an die nächste reiht. Quasi eine etwas gehobenere Verlängerung der "langen Straße".

Unseren Hunger stillten wir bei "Mama Africa". Ohne Reservierung mussten wir mit der Bar vorlieb nehmen, die Curries schmeckten deshalb aber um nichts schlechter und wir waren näher an den Getränken und der Liveband dran. Diese sorgte mit drei Holzxylophonen, einem Schlagzeug, einem Saxophon und einer Sängerin innerhalb von zwei Songs für so viel Stimmung, dass essende Gäste verschiedensten Alters und Zugehörigkeit von den Tischen aufsprangen und tanzten! Wahnsinn! Diverse Heineken und Cocktails später, fühlten wir uns "fit fürs Bett" und stapften los in Richtung Blue Mountain. An Schlaf war aber nicht zu denken. Zu heiß, zu stickig und viel zu laut! Erinnerte mich irgendwie an die Szenen von "The Beach", in denen der Strand nicht vorkommt... 

Unser, nennen wir es "spartanisches" Zimmer
Und der Balkon des Blue Mountain Backpackers
Eigentlich wollten wir am nächsten Tag in aller Früh auf den Tafelberg. Natürlich zu Fuß!  Aufgrund der bescheidenen Nachtruhe, wurde aus aller Früh kurz nach neun. Als uns bei Kaffee und nichts am Balkon die Morgensonne ihre Dornen in die rote Haut bohrte, wurde kurzfristig aus zu Fuß mit der Gondel. Aber rauf müssen wir, sonst hätten wir Kapstadt weglassen können! Also auf zur "Talstation" des Cablecars!

Dort angekommen, schmerzte der Sonnenbrand schon nicht mehr so extrem und wir entschieden uns nochmal um: a Tiroler geht z´fuaß aufn Berg!!!

Also zur Einstiegstelle des empfohlenen und anscheinend sichersten Weges: Platteklip Gorge! Das entsprechende Schild haben wir gleich gefunden und uns auf den Weg gemacht. Für halbwegs trainierte Menschen sollte der in ca. 2 Stunden schaffbar sein. Und für solche hielten wir uns!

Nach ungefähr 1,5 Stunden ging der Weg aber plötzlich wieder bergab und in Richtung Talstation. Eine Nachfrage bei einem entgegenkommenden Pärchen ergab dann schreckliches: wir sind einmal falsch abgebogen und ca. 40 Minuten in die falsche Richtung gelaufen! Das Pärchen bot uns an, uns bis zu dieser Stelle zu begleiten, was wir dankend annahmen. Als ob die Demütigung noch nicht groß genug gewesen wäre, stellte sich heraus, dass die beiden aus Holland kommen... zwei Tiroler von Holländern aus "Bergnot" befreit!

Somit wurden aus 2 Stunden ca. 4 und aus einem Vormittagsspaziergang ein Kampf gegen Steinstufen und Mittagshitze! Zwei Highlights gab es dann noch: die Begegnung mit einem Dassie (dt.: "Klippschliefer") und der Sieg über den Berg, der es uns wirklich nicht leicht gemacht hat.

Er gab uns die Kraft für den letzten Abschnitt!
Es hat sich aber ausgezahlt, denn die Aussicht war unglaublich schön! Runter ging´s mit der Gondel. Auch recht beeindruckend: unglaublich steil, schneller als jede Bahn in den Alpen und die Runde Plattform dreht sich auch noch während der Fahrt.

Der Ausblick entschädigte für die (selbst verschuldeten)  Strapazen!


Morgen geht´s dann mit dem Mietauto zu den Attraktionen rund um Kapstadt. Cape Point, Kap der guten Hoffnung, vielleicht die Weingegend und das ein oder andere Küstenstädtchen.

Was da so passiert ist, werden wir Euch wissen lassen!

Steffi und Skrivi



 






2 Kommentare:

  1. kinder,ich mach mir sorgen...
    bitte auf keinen berg mehr,oder verschweigt wenigstens,daß ihr tiroler seid!ma

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  2. Űberall ku ma sich a net auskenna diam oa leit kennan sich netamoi dahoam aus tolle aussicht leider zweit weck lg

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