Montag, 25. März 2013

Bangkok und die Reise zu den Khmer

Die Anreise zu unserem "Tune Hotel" in Bangkok haben wir im Zuge des letzten Beitrages zur Genüge behandelt. Dass wir mitten in der Nacht auch gleich noch drei Nächte buchen konnten, sollte sich im Nachhinein noch als Glückstreffer herausstellen.

Das Tune. Einfach, klein, modern, sauber, preiswert!
Es fällt mir irgendwie schwer, die Tage in Bangkok zu rekonstruieren. Viel haben wir eigentlich nicht gemacht. Einfach nur diese Stadt genossen!  Zum dritten Mal in unserem geliebten Bangkok! Stinkendes, heißes, versmoggtes, chaotisches, dreckiges, hecktisches, wunderbares Bangkok!

Normaler Verkehr für Bangkok
Am ersten morgen sind wir Mal eben zu Fuß von unserem Hotel die Sukhumvit Road bis zum Siam Square entlanggelaufen. Stundenlang. Bei brühtender Hitze. Und haben einfach die ganzen Widersprüche in uns aufgesaugt.

Der versmoggte Gestank neben den Straßen wird alle paar Meter von neuen wunderbaren Düften verdrängt. Meist kommen diese von den verschiedensten essbaren Köstlichkeiten, die hier an fahrbaren Küchen zubereitet werden. Ab und zu von Blumenverkäuferinnen, die wunderschöne, kleine Kränze für´s Auto und als Opfergaben anbieten.

Der Verkehr ist einfach nur irre! Doch Hunde und Katzen kommen damit klar und die Menschen sowieso! Mitten drin findet sich immer wieder eine kleine Oase in Form eines Parks, in dem Sport getrieben oder einfach nur entspannt wird. Plötzlich steht man neben einem wunderbaren Tempel oder einem kleinen Schrein, an dem gerade eine Zeremonie abgehalten wird.

Erawan Schrein
Wat Traimit
Sich in dieser Megastadt zurecht zu finden, ist zwei Einrichtungen zu verdanken: der (futuristischen) U-Bahn und dem etwas älteren aber nicht minder praktischen Skytrain! Diese beiden und die Boote auf der Lebensader Chao Phraya, waren die Fortbewegungsmittel unserer Wahl (wenn wir uns nicht wieder zu Fuß etwas beweisen wollten) und wir kamen überall hin! Ohne auch nur ein einziges Mal die huntderten von "TUKTUK?!" Anfragen in Anspruch zu nehmen!

In der Sukhumvit und besonders dem Siam Square bündeln sich die Shopping Malls! Vom preiswerten MBK über das Siam World bis zum exklusiven Siam Paragon, findet man hier so gut wie alles, was das Herz begehrt. Und die Zentren sind einfach Wahnsinn!

Um unser kulturelles Gewissen zu beruhigen, haben wir uns den wunderschönen Wat Po mit dem riesigen liegenden Buddha nochmals angeschaut und uns in diesem "Tempel der Thai Massagen" (hier befindet sich die entsprechende Uni) durchkneten lassen.

Wat Po
Der liegende Buddha


Neben einer Flußfahrt im "normalen" Taxiboot um 15 Baht, genossen wir noch Chinatown, den Lumpini Park und vieles andere mehr.

Teile Bangkoks vom Chao Phraya aus
Wie bereits erwähnt, hätten wir gerne noch im Tune verlängert. Doch leider war es ausgebucht und wir mussten etwas neues suchen. Fündig wurden wir im "CheQinn", eine U-Bahn-Station weiter, ebenfalls in einer Nebenstraße der Sukhumvit. Sehr nett, leider sehr nah an einer "Vergnügungsmeile". Doch für eine Nacht mehr als ausreichend!


Wir hatten nämlich wieder Mal einen Plan: wir fahren mit dem Zug nach Kambodscha! Also (sicherheitshalber!) doch einen Tag vorher das Ticket kaufen. Doch am Hua Lamphong Bahnhof wurde uns mitgeteilt, dass dies auf dieser Strecke erst am Tag der Abfahrt ginge. Und der Morgenzug nach Aranyaprathet (6 km von der Grenze entfernt) startet um 05:55 Uhr. Ok, früh aufstehen!

Den restlichen Tag verbrachten wir in der "Siam Ocean World". Dem größten Aquarium Südostasiens. Im Keller eines der Einkaufszentren! Beeindruckend!


Am Abend haben wir nur noch im Hotel ein Taxi für 04:30 Uhr bestellt und dann versucht, so viel Schlaf wie möglich zu bekommen.

Tagwache um 04:00 Uhr, schnell fertig gemacht und ab zum Bahnhof! Aus der angedrohten einstündigen Fahrt, wurden dann nur ca. 20 Minuten. Das Ticket für die 3. Klasse (auf dieser Verbindung gibt es nichts besseres) war schnell gekauft (48 Baht für 255 km!) und der Zug stand schon bereit!

Die 3. Klasse war nicht so schlimm wie erwartet. Ähnlich der 2. von Trang nach Surath Tani mit Ventilatoren und offenen Fenstern. Einziger Unterschied: sich gegenüberstehende Zweierbänke statt Einzelsitzen.

Zug Nr. 275, 3. Klasse
Wir machten es uns auf den vier Plätzen gemütlich und konnten diese auch recht lange behaupten. Doch der Zug wurde immer voller und wir bekamen wechselnde Sitznachbarn.

Steffi musste teilweise sogar mit zwei kleinen Thais teilen
Ich dafür mit einer großen!
Für die 255 km brauchten wir im Endeffekt 6 Stunden. Verschwitzt, dreckig und fix und fertig schleppten wir uns aus dem Zug und kultivierten uns erst Mal notdürftig.

Laut meiner Recherchen (auch wenn es Vorbeiträge vielleicht nicht erahnen lassen: wir haben uns SEHR GUT über gewisse WICHTIGE Themen informiert!) war die einzige Möglichkeit vom Bahnhof Aranyaprathet zur Grenze mit dem Tuk Tuk.

Ok... wenn´s keine andere Möglichkeit gibt.

"To the Border!" - "OK!"

Ich war gespannt, wo er uns tatsächlich hinbringen würde, denn anscheinend wird man grundsätzlich nie an die "richtige" Grenze gebracht, sondern zu einem "Vermittler" auf thailändischer Seite. Man würde hier vermutlich auch ein Visum für Kambodscha bekommen, die Frage ist nur, zu welchem Preis...

Und so ging es uns natürlich auch. Trotz der Pfeile mit "Border" darunter, bog unser Fahrer in eine Seitenstraße ab. Aus einem kleinen Büro kam ein junger Herr im Anzug.

Ich zum Fahrer: "Please! Only to the border!"
Der Herr im Anzug: "This is the border!"
Ich: "No! It´s not!"

Daraufhin gab er dem Fahrer ein Handzeichen und wir wurden tatsächlich an die Grenze gebracht! Die Ausreise aus Thailand war dann auch schnell erledigt. "Gefälschte" Departure Card abgeben. Stempel. Fertig.

Im Niemandsland ging es über die Friendshipbridge nach Kambodscha.

Land Nummer 3!
Für´s Visa on Arrival mussten wir eine Einreisekarte ausfüllen, ein Passfoto und 20 US-Dollar abgeben und nach ein paar Minuten hatten wir das Visum im Pass. Hier zeigte sich auch, was der nette Herr im Anzug wollte: der hatte nämlich säckeweise Pässe von Touristen dabei, die er abgab und mit Visum nach einiger Zeit wieder retour bekam. Dauert natürlich länger, als unsere beiden Pässe und war durch die Vermittlung wohl auch bedeutend teurer!

Nach Visumerhalt kam aber erst der Grenzübertritt, bei dem ein Foto und Abdrücke von allen Fingern genommen wurden. Es musste auch nochmal ein ähnliches Dokument ausgefüllt werden. Danach bekamen wir aber auch noch drei zusätzliche Stempel zum Visum und durften offiziell nach Kambodscha einreisen.

Dort mussten wir auf einen Gratisbus zum Busbahnhof warten, wo wir ein Ticket für den Minibus kauften. Wer einen Minivan erwartet hätte, wäre wohl enttäuscht worden aber auch in unserem Bus schafften wir die letzten 150 km bis Siem Reap!

Die Klimaanlage unseres "Minibusses"
Um 18:00 Uhr kamen wir dort an. Nach 12 Stunden auf Schienen, Straßen und beim Warten. Um insgesamt ca. EUR 10,00. Alles selbst zu erledigen, hat also auch seine Vorteile. Über eine Vermittlung in Bangkok hätte es wohl ein vielfaches gekostet und wir wären auch nicht früher am Ziel gewesen!

Unsere ersten Eindrücke von Kambodscha sind durchwegs positiv. Die Khmer sind so freundlich, wie man es sich von den Thais wünschen würde. Die Hotels sind ein Traum für wenig Geld. Leider ist es irgendwie viel heißer als in Thailand...

Morgen geht es zum Hauptgrund für unseren Besuch: Angkor Wat und seine kleineren Freunde!

Nach sehr viel Text folgt demnächst also eher eine Fotoreportage! Wenn nichts unvorhergesehenes passiert...

Bis dahin!

Steffi und Skrivi







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